SPD

Kurz geschnackt – mit Vitali Klitschko

Ein kurzes Gespräch mit dem KyiverBürgermeister und Preisträger 2023 der Deutschen Gesellschaft

22.11.2023
Der Moment der Verleihung des Preises der Deutschen Gesellschaft an den diesjährigen Preisträger, Dr. Vitali Klitschko. (v.l.n.r.: Meine Co-Vorsitzenden, Dr. Sabine Bergmann-Pohl, ich, unser Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, Preisträger Vitali Klitschko.)

Am 09.11. war Vitali Klitschko zu Gast in Berlin. Als Co-Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e.V. durfte ich dem Bürgermeister von Kyiv den diesjährigen Preis unseres Vereins verleihen – für seinen langjährigen und unermüdlichen Einsatz für eine freie, demokratische und europäische Ukraine. Laudator war unser Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. 

In unserem Gespräch ging es um seine Gedanken, mit denen er diesen Preis annimmt, seine Botschaft an Deutschland und die engen Beziehungen zwischen Hamburg und Kyiv.

Lieber Herr Klitschko, Sie haben für Ihren langjährigen und unermüdlichen Einsatz für eine freie, demokratische und europäische Ukraine verdienterweise den Preis der Deutschen Gesellschaft erhalten. Mit welchen Gedanken nehmen Sie diesen an?

„Ich weiß, wie prestigeträchtig diese Auszeichnung ist. Und es ist eine große Ehre für mich, sie zu erhalten. Ich betrachte diese Auszeichnung in erster Linie als Ausdruck des Respekts und der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die seit fast 1 Jahr und 9 Monaten mutig die russische Invasion abwehren. Um den Preis unvorstellbaren Leids und unserer Soldaten und Zivilisten als Opfer in diesem Krieg verteidigen wir unseren Willen, unsere Unabhängigkeit und die territoriale Integrität des ukrainischen Staates.“ 

Die deutsche Regierung und Gesellschaft stehen fest an der Seite der Ukraine. Welche Botschaft richten Sie an die Menschen in unserem Land?

„Wir sind dem deutschen Volk und der deutschen Regierung dafür sehr dankbar. Es ist sehr wichtig, dass diese Hilfe nachhaltig fortgesetzt wird. Es darf keine "Ermüdung" geben, wenn die Zukunft Europas, sein Frieden und sein Wohlstand auf dem Spiel stehen. Es bedarf weiterhin die neuesten Waffen in den für die ukrainischen Streitkräfte erforderlichen Mengen, finanzielle und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine und ein Regime strenger Sanktionen gegen Russland. Diese Komponenten werden über den Erfolg unseres Kampfs gegen den Aggressor entscheiden. Gemeinsam müssen wir die russische Kriegsmaschinerie stoppen, die zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.“ 

Sie und Ihr Bruder haben eine enge persönliche Verbindung zu Hamburg. Sie haben hier viele Jahre gewohnt. In den vergangenen Monaten sind Kyiv und Hamburg mit der Begründung ihrer „strategischen Partnerschaft“ noch enger zusammengerückt. Wie wichtig ist dieser Schulterschluss unserer Städte?

„Kyiv ist Hamburg dankbar – einer Partnerstadt, die die ukrainische Hauptstadt unterstützt und ihr hilft. Wir schätzen auch die Tatsache, dass Hamburg Ukrainer, die vor dem Krieg geflohen sind, aufgenommen hat und ihnen immer noch hilft.  Wir sind dankbar für die humanitäre und wirtschaftliche Hilfe für Kyiv. Wir werden weiter zusammenarbeiten, insbesondere bei der Umsetzung von Projekten der Versorgungssicherheit und dem Wiederaufbau von Kyiv nach dem Krieg.“

Dieser Artikel ist aus meinem Newsletter Politik-Briefing für Eimsbüttel. Diesen könnt Ihr hier abonnieren.